Die Working Equitation ist eine vergleichsweise junge Disziplin und stammt aus der Tradition der reitenden Viehhirten aus dem südlichen Europa.
Sie besteht aus vier Disziplinen, nämlich einer Dressurprüfung, einem Stiltrail, einem Speedtrail und der Arbeit an den Rindern.
Sie wird turniermäßig in den gleichen Klassen wie der normale Dressursport von E - S (die in der Working Equitation Masterclass genannt wird) durchgeführt.
Die Dressurprüfungen werden praktisch identisch wie die klassischen Prüfungen durchgeführt.
Der Stiltrail ist sozusagen eine Dressurprüfung um und über Trailhindernisse und das zentrale und typische Element in der Working Equitation. Es wird das exakte und harmonische Reiten bewertet, korrekte Stellung und Biegung, klare Übergänge zwischen den Gangarten an festgelegten Punkten, fliegende Wechsel ebenfalls an festen Punkten und auch nach jeweils gleicher Sprungzahl z.B. im Slalom. Zeit spielt hierbei keine Rolle.
Die Hindernisse sind im Regelbuch des WED aufgeführt und bestehen u.a. aus zu umrundenden Tonnen, Brücke, Tor, Slalom, Sprung und einigem mehr.
Der Speedtrail führt über den fast identischen Trailparcours, wird aber nun geritten sozusagen wie ein Springparcours. D.h. es müssen alle Hindernisse möglichst schnell und fehlerfrei absolviert werden, die Qualität der Ausführung spielt dabei aber keine Rolle. Für Fehler gibt es Strafsekunden und letztendlich gewinnt der Reiter mit der kürzesten Zeit.
Als letzte Teilprüfung ist noch die Arbeit an den Rindern zu absolvieren. Hierbei muss ein Rind aus einer Gruppe heraussortiert und in einen Pferch getrieben werden.
Der Speedtrail wird jedoch nur in den höheren Klassen geritten, ebenso wie die Rinderarbeit, wobei diese noch seltener durchgeführt wird, auch oft nicht in den hohen Klassen, weil schon die Organisation sehr aufwändig und teuer ist und die Anforderungen an Pferd und Reiter besonders hoch sind.
Die Working Equitation erfreut sich aber auch ganz ohne Turnierambitionen immer größerer Beliebtheit. Pferde und Reiter haben mehr Freude an der Arbeit um Trailhindernisse als an abstrakten Bahnfiguren in einem leeren Viereck, die Motivation und das Verständnis bei Pferd und Reiter und somit die Mitarbeit des Pferdes sind erheblich größer und Ergebnisse werden schneller erzielt. Biegung, Übergänge etc. entstehen sozusagen von selbst.